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Ausstellung Körper und Stille - 2002
Die Werke der aktuellen Ausstellung von Luiz Martins, die seine Kunstproduktion der letzten 2 Jahren darstellt, identifizieren sich mit den neuen Haltungen gegenüber dem Träger der visuellen Kunst. Luiz Martins benutzt weder die rechteckige noch die quadratische Leinwand und auch nicht die seltenen runden oder ovalen Varianten davon. In dieser Werkreihe ist der Träger nicht mehr die bloße Oberfläche, die für Malereien, Zeichnungen oder andere Stoffe bestimmt ist. Stattdessen wird der Träger zu einem der Basisielemente seiner Plastik, bestehend aus Form, Textur und Farbe.
Diese Haltung, die in Brasilien mit Lygia Clark und Hélio Oiticica begann, öffnete der Kunst ungewöhnliche Wege und legte die Grenzen der Modernität und Zeitgenössischkeit fest. Auf diesem neuen, weiten und vielfältigen Gebiet gedieh die Idee der Andersartigkeit.
Das kontemporäre Werk von Luiz Martins hingegen kehrt diesen Trend der Annäherung an das Andere um. Dadurch reflektiert er die Identität unserer Urkultur und eigenen Individualität. Basis seines Werks sind u.a. die Pikto- und Ideogramme des Itacotiara de Ingá, ganz in der Nähe der Stadt Campina Grande im brasilianischen Bundesland Paraíba. Es handelt sich dabei um einen einzelnen Stein am Fluss Bacamarte, 24m breit und 3m hoch, bedeckt mit Basreliefschriften, deren Herkunft noch unklar ist. Die Petroglyphe haben verschiedenen Formen, von abstrakt geometrisch über zoomorph bis hin zu anthropomorph. Es sind visuelle Ausdrücke von außergewöhnlicher Plastizität, die sowohl Künstler als auch Wissenschaftler anzieht. Der Kontakt mit der Form- und Zeichenwelt des bearbeiteten Steins von Ingá hat einen erheblichen Einfluss auf die neuesten Werke von Luiz Matins ausgeübt. Die bereits ziemlich stilisierten Bilder auf dem Stein tauchten in abgeänderter Form immer wieder in der Erinnerung und den Studien des Künstlers auf. Eine Art Brainstorming verwies auf zwei Holzgegenstände, die in der indianischen Kultur verwendet werden: der sog. „zunidor“, der Töne und Klänge hervorbringt, und der Rührer für Maniokmehl.
Luiz Martins nimmt seinen Zeichenblock und beginnt mit Graphit und Buntstift eine Reihe von Studien, an deren Rand er mehrere Notizen macht.
Mit der Weiterentwicklung der Arbeit nehmen die Referenzen der Felsenmalereien andere Formen an, indem sie sich mit denen vom Mehlrührer und „zunidor“ vermischen, gleichzeitig aber ihre ursprüngliche Kraft behalten. Die substanziellen Formen verbreiten sich in Blöcken oder begehen Hin- und Rückwege und schaffen volle und leere Räumlichkeiten. Oft erzeugen sie gewundene Innenkreise und eine enge Führung ins Äußere.
Der Künstler merkt, dass er mit sich gegenüber stehenden Situationen arbeitet. Und er ist auf einmal berührt, wenn er das Leere mit dem verstorbenen Vater identifiziert und das Volle mit der Anwesenheit des Sohnes, der etwaige Lücken in seinem Leben ausfüllt.
Nachfolgend realisiert Luiz Martins Studien in größerem Format, wobei er Blech oder mit Jute überzogene Holzblöcke benutzt, auf denen er Malereien mit u.a. Spachtel, Haube, Sieb, Acrylharz, Erdpigmenten, Leinöl und Sand bearbeitet. Das Ergebnis ist solide, ungemein aussdrucksstark, mit sparsamen, integrierten Formen und Farben. Obgleich absolut zeitgenössisch, behält es die Erdmarke seines primitiven Ursprungs.
Luiz Martins drückt mit seinem Wortschatz, seiner fast archaischen Sprache, Grundgefühle des Menschen aus wie Liebe und Lieblosigkeit, das Volle und das Leere, Leben und Tod, An- und Abwesenheit. |
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100cm Durchmesser, Acrylfarbe, Juta und Eisen auf Holz - 1996 |
116 x 45 cm, Acrylfarbe und Juta auf Holz – 1996 |
150 x 34 cm, Acrylfarbe und Juta auf Holz – 1996 |
70 x 72 cm, Acrylfarbe und Juta auf Holz – 1997 |
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75 x 109 cm, Acrylfarbe und Juta auf Holz, 1997 |
Abatebyra , 100 cm Durchmesser, Acrylfarbe, Juta und Eisen auf Holz, 1996 |
Zwillingsseele, 80 x 95 cm, Acrylfarbe, Juta und Eisen auf Holz – 1997 |
Universumdialoge, 80 cm Durchmesser, Acrylfarbe, Juta und Eisen auf Holz,1996 |
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Dois vultos unidos pela mesma razão, 100cm Durchmesser, Acrylfarbe, Juta und Eisen auf Holz - 1996 |
Iansã, 80 cm Durchmesser, Acrylfarbe, Juta und Eisen auf Holz – 1997 |
Steinvogel, 80 x 98 cm, Acrylfarbe, Juta und Eisen auf Holz, 1996 |
180 x 150 cm , Acrylfarbe, Juta und Eisen auf Holz, 1997 |
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Körper in Stille / Pigmente, Erde, Acrylharz, Juta auf Holz / 162 x 50 x 3cm / 2002 |
Körper in Stille / Pigmente, Erde, Acrylharz, Juta auf Holz / ca. 75cm / 2002 |
Körper in Stille / Pigmente, Erde, Acrylharz, Juta auf Holz /ca. 75cm / 2002 |
Körper in Stille / Pigmente, Erde, Acrylharz, Juta auf Holz / ca. 75cm / 2002 |
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Körper in Stille / Pigmente, Erde, Acrylharz, Juta auf Holz / 160 x 51 x 3cm / 2002 |
Körper in Stille / Pigmente, Erde, Acrylharz, Juta auf Holz / 160 x 55 x 3cm / 2000 |
Körper in Stille / Pigmente, Erde, Acrylharz, Juta auf Holz / 160 x 48 x 3cm / 2000 |
Körper in Stille / Pigmente, Erde, Acrylharz, Juta auf Holz / + ou - 75cm / 2002 |
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Körper in Stille / Pigmente, Erde, Acrylharz, Juta auf Holz / 156 x 56 x 3cm / 2000 |
Körper in Stille / Pigmente, Erde, Acrylharz, Juta auf Holz / 161 x 50 x 3cm / 2000 |
Körper in Stille / Pigmente, Erde, Acrylharz, Juta auf Holz / 150 x 45 x 2,5cm / 2002 |
Körper in Stille / Pigmente, Erde, Acrylharz, Juta auf Holz / 164 x 51-18 x 3cm / 2001 |
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Körper in Stille / Pigmente, Erde, Acrylharz, Juta auf Holz / 160 x 53 x 3cm / 2000 |
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